CARTELLVERBAND - CV-Zirkel AMICITIA zu Paderborn

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CARTELLVERBAND

Akademische Vielfalt

Der Cartellverband - das sind Akademiker aller Generationen. Das sind etwa 6000 Studenten in 126 Verbindungen im Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) an nahezu allen Hochschulen Deutschlands und im Ausland (Belgien/Löwen; Frankreich/Straßburg; Italien/Rom; Japan/Tokio; Polen/Gleiwitz und Oppeln und der Schweiz/Freiburg).

Das ist der größte katholische Akademikerverband Europas mit ca. 32.000 Mitgliedern. Der CV gestaltet das gemeinsame Haus Europa im Europäischen Kartellverband christlicher Studentenverbände (EKV) - heute der größte Verband Europas für Akademiker, Studenten und Schüler mit mehr als 120.000 Mitgliedern in 660 Verbindungen in Staaten.

Ziele des Cartellverbandes

Der CV fördert akademische Ausbildung und unterstützt in vielfältiger Weise das akademische Leben. Seine Mitglieder sind Katholiken; sie engagieren sich in Kirche, Staat, Gesellschaft und Hochschulen. Der CV und seine Mitglieder gestalten die Gesellschaft im gemeinsamen Europa im Sinne der christlichen Grundwerte.

Die Geschichte des CV

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts verstärkten sich die Auseinandersetzungen zwischen der katholischen Kirche einerseits und den vom Gedankengut der Aufklärung geprägten gesellschaftlichen Kreisen andererseits.
Während der Ausstellung des Heiligen Rockes in Trier im Sommer 1844 kam es zu heftigen Auseinandersetzungen, in deren Verlauf die katholische Auffassung der Heiligen- und Reliquienverehrung starken Anfeindungen ausgesetzt wurde. Um einem solchen Zeitgeist Widerstand entgegenzusetzen, schlossen sich katholische Studenten in verschiedenen deutschen Universitätsstädten zu Vereinen zusammen.
Dies war der Beginn des katholischen Verbindungsstudententums. So wurde schon am 15. November 1844 in Bonn die katholische Verbindung "Bavaria" gegründet. Diese und alle nachfolgenden katholischen Verbindungen heben sich von den sogenannten "schlagenden Verbindungen" dadurch ab, daß sie keine Mensuren fechten, da dies von der katholischen Kirche lange Zeit als Vorstufe zum Duell verboten war.
Am 25. Juni 1848 gründete Franz Lorenz Gerbl in München einen "Katholischen Leseverein für Studierende ". Aus diesem Verein entstand am 5. Februar 1851 die katholische Studentenverbindung "Aenania". 1856 wurde in Breslau die katholische Studentenverbindung "Winfridia" gegründet. Noch im selben Jahr nahmen "Aenania" und "Winfridia" freundschaftliche Kontakte auf und begründeten das erste Cartellverhältnis.
In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich der Aufbau des Cartellverbandes sehr zügig, obwohl die überkonfessionellen, schlagenden Studentenverbindungen sowie die universitären und staatlichen Behörden die Verbreitung des katholischen Farbstudententums zu verhindern suchten. 1904 erreichte die Auseinandersetzung zwischen den Verbänden ihren vorläufigen Höhepunkt im Akademischen Kulturkampf. Um den Kampf gegen das konfessionelle Verbindungswesen zu koordinieren, wurde im Jahre 1905 der Verband Deutscher Hochschulen (VDH) gegründet.
Im Jahre 1908 endete der Akademische Kulturkampf und der VDH löste sich auf. Vor allem der CV hatte durch seine innere Geschlossenheit bewirkt, daß die Angriffe nicht zur Auflösung des katholischen Verbindungswesen führten. 1923 wurde im Erlanger Verbändeabkommen die Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit der schlagenden und nichtschlagenden Korporierten anerkannt und die gegenseitige Respektierung vereinbart.
1932, auf seiner 61. Cartellversammlung (jährliches Treffen der Delegierten aller CV-Verbindungen) in München bezog der CV scharf gegen den Nationalsozialismus Stellung. In den folgenden Jahren nahmen die staatlichen Repressalien gegenüber dem CV zu. Die Leitung der Verbindungen mußte entsprechend dem NS- Führerprinzip umstrukturiert und das Katholizitätsprinzip aufgegeben werden. Die österreichischen Verbindungen trennten sich vom Gesamtverband und bilden seit dieser Zeit den Österreichischen Cartellverband (ÖCV) .
Als die staatlichen Eingriffe immer massiver wurden und die Gleichschaltung mit dem NS-Studentenbund drohte, blieb dem CV 1935 nur die Selbstauflösung. Die einzelnen Verbindungen lösten sich daraufhin bis 1937 auf; ihre Verbindungshäuser wurden beschlagnahmt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann der Wiederaufbau des CV in den westdeutschen Hochschulstädten. 1950 wurde er auf der 64. Cartellversammlung in Mainz durch den Zusammenschluß der in den einzelnen Zonen existierenden Verbände offiziell wiederbegründet.
Die nächsten Jahre mußten primär dem Aufbau der Verbindungen gewidmet werden. Die nachfolgende Studentengeneration befaßte sich mit den Grundsätzen des CV. Insbesondere die konfessionelle Ausrichtung des Verbandes war umstritten. Einen vorläufigen Abschluß fand diese Diskussion in der Neuformulierung der Prinzipien im Jahre 1972, die jedoch keine Änderung in ihrem Kerninhalt bedeutete, und der Ausarbeitung der gesellschaftspolitischen Grundsätze für die '90er Jahre in der Charta 90 .
Heute präsentiert sich der Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen mit ca. 32.000 Mitgliedern, zusammengesetzt aus über 120 Verbindungen in Deutschland, Italien, der Schweiz, Polen und Japan, als bei weitem stärkster Studentenverband Europas.

Erfahrungen austauschen

Die Mitglieder der CV-Verbindungen kennen ihre Universitäten bestens - und dies seit langem. Sie gehören allen Fachrichtungen an und können aus eigener Erfahrung aus dem Studium berichten. Informationen kommen somit aus erster Hand, der interdisziplinäre Informationsaustausch gelingt.
Im Beruf stehende Mitglieder lassen Erfahrungen und Bewertungen in die Ausrichtung des Studiums einfließen. Zusatzqualifikationen, wie z. B. Promotion, Auslandssemester, Praktika, die Vorteile schaffen, können auf Eignung und Aktualität für die eigene Ausbildung geprüft werden. Eine Empfehlung kann Türen öffnen - sie ersetzt jedoch in keiner Weise überdurchschnittliche Leistungen, die der CV von seinen Mitgliedern als Grundlage für den beruflichen Erfolg erwartet. Die verbandseigene Felix Porsch-Johannes Denk-Stiftung vergibt Stipendien sowie finanzielle Zuschüsse auch für Auslandsstudien

Arbeiten an sich

Die universitäre Ausbildung in einem speziellen Fachgebiet darf nicht für sich stehen: Der Beruf fordert zusätzlich kommunikative und soziale Kompetenz. Sich allgemein zu bilden, z. B. Wissen über Kunst und Kultur zu erwerben, ist spannend und erweitert den eigenen Horizont.
Der CV verfügt im Rahmen einer eigenen Bildungsakademie bundesweit über vielfältige Möglichkeiten und Kontakte zu renommierten Referenten. In Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen, auch auf europäischer Ebene, werden frei zugängliche Seminare und Fortbildungen angeboten. Verbindungsmitglieder werden dabei unterstützt, im wissenschaftlichen und kommunikativen Bereich, in Arbeitstechniken, in (hochschul-) politischen und religiösen Fragen die aktuelle Diskussion zu verfolgen, zu begleiten und zu gestalten.
Die Verbindungen bieten in ihren Semesterprogrammen regelmäßig Veranstaltungen zur Weiterbildung und Information an.

Gemeinsam den Glauben leben

Auch im Alltag des Studiums nimmt der Glaube einen festen Platz ein.
Die katholischen CV-Verbindungen bieten Möglichkeiten dazu: in gemeinsamen Gottesdiensten, Kontakten zu den Hochschulgemeinden, Diskussionen, Seminarwochenenden. Den Glauben zu leben und sich persönlich mit Glaubensinhalten auseinanderzusetzen, sind Angebote und Forderungen an die Verbindungsmitglieder. Die Vertiefung der persönlichen Glaubenserfahrung ist das Ziel.
Der CV wurde zur Unterstützung und Förderung des katholischen Glaubens im universitären Bereich gegründet, und er findet darin bis heute seine spezifische Identität. Daher können nur katholische Studenten Mitglieder werden.

Die Grundlagen des CV

Seit der Gründung des CV im Jahr 1856 wird das aktive Verbandsleben von mittlerweile 126 katholischen Verbindungen geprägt, jede mit eigener Geschichte und Tradition. Gemeinsame Basis für alle Mitglieder ist eine in vier Prinzipien zusammengefasste Überzeugung:

Religio: Die Förderung des katholischen Lebens, die Förderung des Verständnisses der christlichen Konfessionen untereinander und die aktive Gestaltung des eigenen Lebens aus dem katholischen Glauben in Verantwortung vor Gott, den Menschen und der Schöpfung.

Scientia: Für den CV ist die Pflege der Wissenschaft eine wichtige Aufgabe, der er sich

1. als Verband
2. als Förderung an seine Mitglieder und
3. durch direkte Gestaltung

verpflichtet fühlt. Dazu gehört für seine Mitglieder ein erfolgreicher Studienabschluss begleitet von zahlreichen Qualifikationen.

Amicitia: Als prägendes Element des Verbandes ist die persönliche Freundschaft quer durch alle Generationen als Lebensbundprinzip verankert. Der cartell- und bundesbrüderliche Umgang miteinander ist von der Verantwortung für diese dauerhafte geistige und materielle Verpflichtung geprägt. Studenten finden im CV Freundschaften, die weit über das Studium hinaus tragen.

Patria: Die Verantwortung eines jeden Bürgers für den Staat wird geprägt durch aktive Mitgestaltung auf allen Ebenen des Gemeinwesens. Die Verwurzelung in der Geschichte Deutschlands und seiner Länder ist Grundlage für die Weiterentwicklung dieses Gemeinwesens zu einem vereinten Europa als gemeinsames Vaterland.

Prinzip Lebensbund

Das Leben einer Verbindung beruht auf Gegenseitigkeit: Im Beruf stehende Mitglieder unterstützen die Studierenden, welche sich verpflichten, die folgende Generation in gleicher Weise zu unterstützen: Prinzip Lebensbund.
Dieses Modell trägt den CV seit über 140 Jahren - keine Garantie, aber doch ein Hinweis auf sein Funktionieren. Alle Gremien des Verbandes werden aus Studierenden (Aktiven) und Akademikern ( Alten Herren) paritätisch und demokratisch besetzt - auf Verbindungs- und Verbandsebene. Der Generationsdialog ist Verbindungsalltag. So werden auch Traditionen des akademischen Lebens von Generation zu Generation weitergegeben. Sie wandeln sich dabei im Laufe der Zeit. Dass im CV ausschließlich Studenten Mitglieder sein können, ist eine dieser Traditionen. Dies führt aber keinesfalls dazu, dass sich das Verbindungsleben nur unter Männern abspielt.
Das Prinzip "Lebensbund" ist die Grundlage dafür, dass sich Philister der einzelnen Verbindungen des CV an ihrem jeweiligen Lebensort zu Philisterzirkeln zusammengeschlossen haben. In Paderborn ist dies der Philisterzirkel AMICITIA.

CV in Europa

Der Cartellverband unterhält mit einer Vielzahl von Studentenverbindungen und -verbänden im In- und Ausland freundschaftliche Kontakte zur Durchsetzung übereinstimmender Anliegen. Die befreundeten Verbände bekennen sich zu Grundsätzen, die auch Grundsätze des CV sind.
Eine gemeinsame Geschichte verbindet den CV mit dem Cartellverband der katholischen österreichischen Studentenverbindungen (ÖCV). Erst das NS-Regime mit dem Verbot des CV erzwang die Trennung der Verbände 1933.
Auch mit dem Schweizerischen Studentenverein (SchwStV) und dem flämischen Katholiek Vlaams Hoogstudenten Verbond (KVHV) ist der CV durch Abkommen in besonderer Weise verbunden.
Mit dem Technischen Cartellverband - Verband katholischer farbentragender Studentenverbindungen an den Fachhochschulen und Gesamthochschulen Deutschlands (TCV ) - verbinden den CV mannigfaltige Beziehungen.
Die Fraternité Etudiante Europénne (FEE) Robert Schuman Argentorata ist eine christliche, nicht-schlagenden Verbindung zu Straßburg, die den Status einer "befreundeten Verbindung des CV" hat. Die AV Suevia-Danubia zu Fünfkirchen (Pecs) nahm der CV 1991 als freie Vereinigung auf, 1993 die AV Salia-Silesia in Gleiwitz (Oberschlesien). Im Mittelpunkt ihres Verbindungsgedankens stehen der katholische Glaube und der europäische Gedanke. Seit 1996 ist sie Vollmitglied im CV.

Europäischer Kartellverband

Mit vielen weiteren Verbindungen und Verbänden in Europa pflegt der CV freundschaftliche Beziehungen unter dem gemeinsamen Dach des Europäischen Kartellverbandes (EKV ). Ihm gehören 16 Verbände, 660 Verbindungen in 13 Staaten und 120.000 Mitglieder an. Auf seiner Versammlung in Budapest 1990 öffnete sich der EKV nach Osten. Der EKV ist anerkannte nichtstaatliche Organisation (NGO) beim Europarat

 
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